Bei meiner Reise durch Spanien im April und Mai 2016 konnte ich zahlreiche berühmte Bauwerke bedeutender Architekten der Neuzeit bestaunen.
Das von Frank Gehry entworfene Guggenheim Museum in Bilbao ist ein Musterbeispiel für die von ihm entwickelte dekonstruktivistische Architektur, die durch Aufsplitterung des Baukörpers und Neuordnung in einer fast spielerischen Mixtur architektonischer Elemente und Gliederungsstrukturen gekennzeichnet ist. 1989 erhielt er den renommierten Pritzker-Architekturpreis. In Elciego, 130 km von Bilbao entfernt, im Anbaugebiet des Rioja-Weines, gestaltete Gehry auch das Hotel Bodegas Marqués de Riscal. Es ist wie das Guggenheim Museum mit Titan und Edelstahl verkleidet. Hier finden sich die Farben des Weingutes wieder: Das Rosa für den roten Wein, das Gold nach dem Netz um die Weinflaschen von Marqués de Riscal Reserva und Silber wie die Flaschenkapseln.
Gleich nebenan im etwa 10 km entfernten Laguardia wurde die futuristische Bodega Ysios vom spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava entworfen, dessen Architektur sich an Formen und Strukturen in der Natur orientiert. Calatravas berühmtestes Bauwerk ist wohl der 2003 errichtete riesige Kulturkomplex Ciudad de las Artes y las Ciencias in seiner Heimatstadt Valencia.
Ein Highlight moderner Architektur in Zaragoza ist der Brückenpavillon, der über den Ebro zum Ausstellungsgelände der EXPO 2008 führt. Er wurde von der im März 2016 verstorbenen Pritzker-Preisträgerin Zaha Hadid entworfen. Hadids kinetischer Baustil ist von stark fließenden Formen geprägt. Im EXPO-Gelände findet man weitere interessante Beispiele moderner Architektur.